„Huhu, gucken sie mal!“ – „Ich glaub‘, ich seh‘ nicht recht! Erst sagen sie mir, dass ich ihnen mit den Druckkontrollstreifen auf die Nerven gehe, und jetzt kommen sie selber mit einem!“
„Ja, aber dieses Grün finde ich einfach unwiderstehlich.“ – „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie gut ich das nachempfinden kann.“
Die Grad-Angaben betreffen übrigens die Winkelung des jeweiligen Rasters.
Danke für dieses Detail! Das war mir neu.
Dann will ich mal noch die Begründung nachschieben: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz werden ja übereinandergedruckt, um ein Farbbild zu erzeugen (klassischer Vierfarbdruck). Wenn die Raster der einzelnen Farbauszüge die gleiche Winkelung hätten, würde sich ein Moiré-Effekt ergeben, was sehr unschön wirken kann.
Das »unwiderstehliche Grün« im Bild ist eine Sonderfarbe. Bestimmte Farben können innerhalb des Farbraumes eines Vierfarbdruckes nicht dargestellt werden — so zum Beispiel ein leuchtendes Hellgrün oder Orange. Diese müssen also, wenn man sie braucht, als zusätzliche Sonderfarben gedruckt werden. Da sie demnach auch nicht über die anderen Farben gedruckt werden, sondern i. d. Regel irgendwo selbständig als Farbfläche stehen, hat das Grün auch dieselbe Winkelung erhalten wie das Schwarz.
So. Ab jetzt wird Dein Blog von den kommenden Generationen der Azubis des Graphischen Gewerbes frequentiert, die sich für ihre Hausarbeiten belesen wollen und ihre Suchmaschinen mit Rasterwinkel, Moiré und Sonderfarben tractieren.
Danke für diese aufschlussreichen Details, die für mich als drucktechnisch Unkundigen, aber mit dem Druckgewerbe Sympathisierenden sehr interessant sind. Selbstverständlich schaue ich jetzt noch genauer hin und freue mich, dass ich dank Deiner Erläuterungen mehr sehe. Und wenn auch andere davon profitieren – noch besser!