Ich frage mich, worin ein Qualitätsmangel beim Streusalz bestehen kann. Ist dieses hier vielleicht nicht ganz so salzig? Oder kommt es statt in gemahlener Form als ein großer Klumpen, den man dann bei Frost über den Gehweg schieben muss?
Vielleicht liegt es am Farbton oder die Kanten der Kristalle sind nicht so schön homogen, wie sie sein sollten. Oder der Lehrling hat beim polieren der Kristallflächen geschlampt. Ich hätte bei dem Preis jedenfalls zugegriffen und mir einen Zentner gesichert. Sowas kann der geschickte Heimwerker ja nacharbeiten.
Das klingt gut! Dann muss ich mal schauen, welche Zuladung mein Opel Combo erlaubt – vielleicht sollte ich mich gleich richtig eindecken. Und für die eventuell notwendige Nachbearbeitung im heimischen Werkkeller ist die dunkle Jahreszeit ja geradezu prädestiniert.
Andreas
Der Qualitätsmangel liegt im Schild:
1.) Es muss heißen „B-Ware“.
2.) Die Bindestriche fehlen auch hier: „25-kg-Sack“.
3.) Das Einheitenzeichen für Kilogramm ist „kg“.
4.) falscher Leerschritt vor dem Semikolon
5.) fehlender Leerschritt bei „pro 1 kg“
Bei fünf Wörtern auf dem Schild (darüber kann man noch streiten), ergibt das einen Fehlerquotient von 100%.
Ich weiß nicht, ob ich dafür noch 4 Cent/kg ausgeben würde.
Steht doch in der zweiten Zeile: von den 25 kg sind 25 kg Sack, so dass kein Streusalz mehr enthalten sein kann.
Andreas
Hallo,
da hat Reaktorblogführer natürlich Recht. Das heißt, die Bindestriche fehlen gar nicht, da es kein 25-kg-Sack ist, sondern nur 25 kg Sack sind.
An der Konsequenz ändert sich nichts: Ich rate dringend vom Kauf ab.
Da habt Ihr grundsätzlich recht, das hatte ich doch tatsächlich überlesen; an der Kaufentscheidung kann das trotzdem nichts ändern. 25 Kilo Sack für einen Euro — da kann man auch nicht viel falsch machen. Entweder muß der sehr groß sein oder sehr stabil. Sackhüpfen wird bei der Last jedenfalls zum ernstzunehmenden Kraftsport.
Das nenne ich mal eine kompetente Verbraucherberatung – ich danke Euch! Es ist schon bemerkenswert, was man alles beachten muss, will man mit dem Kauf zufrieden sein.
Kollege B
Das Material entspricht wahrscheinlich einfach nicht der TL-Streu 2003 (leider keine Quelle)
Hier mal die Qualitätsanforderungen an Streusalz, hieraus lkann man sich ja alle erdenklichen Mängel ableiten…
Tauwirksame Substanz:
Tauwirksame Substanzen sind chloridische Salze wie Natrium-, Calcium- und Magnesiumchlorid.
In den TL-Streu wird diesbezüglich ein Wert von mindestens 96% vorgegeben.
Generell gilt: je reiner das Streusalz, desto größer die Tauwirkung.
Körnung:
Mit der Körnung werden die Anteile der jeweiligen Korngrößen beschrieben.
Die TL-Streu geben hier Werte von max. 5% Feinkornanteil bis 0,16 mm sowie kein Grobkorn über 5 mm (Toleranzen jeweils +2%) vor.
Aus dem Feinkorn ergibt sich die schnell einsetzende Tauwirkung, während das Grobkorn nachhaltig wirkt und eine erneute Glatteisbildung verlangsamt.
Ein hochwertiges Streusalz enthält ein ausgewogenes Verhältnis dieser Kornanteile.
Anhaftende Feuchte:
Unter der anhaftenden Feuchte versteht man den im Streusalz enthaltenen Wasseranteil.
Die TL-Streu geben hier Maximalwerte von 0,6% bei Silo- und 2,0% bei Hallenlagerung vor.
Die anhaftende Feuchte beeinflusst im Wesentlichen die Lagerfähigkeit und die weitere Verarbeitung, da Verhärtungen und Verklumpungen die Folge sein können. Darüber hinaus ist auch die Wirtschaftlichkeit zu beachten: je geringer der Anteil anhaftender Feuchte, desto größer der Anteil Streusalz.
Antibackmittel:
Ein Antibackmittel (Trennmittel) ist ein chemischer Zusatz, welcher als Lösung dem Salz in der Regel im Sprühverfahren zugefügt wird, um das Zusammenkleben der einzelnen Salzkörner zu verhindern und die Rieselfähigkeit zu gewährleisten.
Aus der Beschaffenheit bzw. Qualität des Streusalzes ergibt sich die Menge des benötigten Antibackmittels.
Nach den TL-Streu soll ein ausreichender Anteil Antibackmittel, maximal jedoch 200 mg/kg, enthalten sein.
Eine erhöhte Zugabe der Lösung kann jedoch einen negativen Einfluss auf den Feuchtegehalt haben.
Danke für diese aufschlussreichen Details! Was es alles gibt …
Bei „Antibackmittel“ dachte ich jedoch daran, dass mir jemand bei meinem letzten erfolglosen Versuch, einen Kuchen zu backen, selbiges hineingetan haben muss ;-)
Vielleicht liegt es am Farbton oder die Kanten der Kristalle sind nicht so schön homogen, wie sie sein sollten. Oder der Lehrling hat beim polieren der Kristallflächen geschlampt. Ich hätte bei dem Preis jedenfalls zugegriffen und mir einen Zentner gesichert. Sowas kann der geschickte Heimwerker ja nacharbeiten.
Das klingt gut! Dann muss ich mal schauen, welche Zuladung mein Opel Combo erlaubt – vielleicht sollte ich mich gleich richtig eindecken. Und für die eventuell notwendige Nachbearbeitung im heimischen Werkkeller ist die dunkle Jahreszeit ja geradezu prädestiniert.
Der Qualitätsmangel liegt im Schild:
1.) Es muss heißen „B-Ware“.
2.) Die Bindestriche fehlen auch hier: „25-kg-Sack“.
3.) Das Einheitenzeichen für Kilogramm ist „kg“.
4.) falscher Leerschritt vor dem Semikolon
5.) fehlender Leerschritt bei „pro 1 kg“
Bei fünf Wörtern auf dem Schild (darüber kann man noch streiten), ergibt das einen Fehlerquotient von 100%.
Ich weiß nicht, ob ich dafür noch 4 Cent/kg ausgeben würde.
Steht doch in der zweiten Zeile: von den 25 kg sind 25 kg Sack, so dass kein Streusalz mehr enthalten sein kann.
Hallo,
da hat Reaktorblogführer natürlich Recht. Das heißt, die Bindestriche fehlen gar nicht, da es kein 25-kg-Sack ist, sondern nur 25 kg Sack sind.
An der Konsequenz ändert sich nichts: Ich rate dringend vom Kauf ab.
Grüße
Andreas
Da habt Ihr grundsätzlich recht, das hatte ich doch tatsächlich überlesen; an der Kaufentscheidung kann das trotzdem nichts ändern. 25 Kilo Sack für einen Euro — da kann man auch nicht viel falsch machen. Entweder muß der sehr groß sein oder sehr stabil. Sackhüpfen wird bei der Last jedenfalls zum ernstzunehmenden Kraftsport.
Das nenne ich mal eine kompetente Verbraucherberatung – ich danke Euch! Es ist schon bemerkenswert, was man alles beachten muss, will man mit dem Kauf zufrieden sein.
Das Material entspricht wahrscheinlich einfach nicht der TL-Streu 2003 (leider keine Quelle)
Hier mal die Qualitätsanforderungen an Streusalz, hieraus lkann man sich ja alle erdenklichen Mängel ableiten…
Tauwirksame Substanz:
Tauwirksame Substanzen sind chloridische Salze wie Natrium-, Calcium- und Magnesiumchlorid.
In den TL-Streu wird diesbezüglich ein Wert von mindestens 96% vorgegeben.
Generell gilt: je reiner das Streusalz, desto größer die Tauwirkung.
Körnung:
Mit der Körnung werden die Anteile der jeweiligen Korngrößen beschrieben.
Die TL-Streu geben hier Werte von max. 5% Feinkornanteil bis 0,16 mm sowie kein Grobkorn über 5 mm (Toleranzen jeweils +2%) vor.
Aus dem Feinkorn ergibt sich die schnell einsetzende Tauwirkung, während das Grobkorn nachhaltig wirkt und eine erneute Glatteisbildung verlangsamt.
Ein hochwertiges Streusalz enthält ein ausgewogenes Verhältnis dieser Kornanteile.
Anhaftende Feuchte:
Unter der anhaftenden Feuchte versteht man den im Streusalz enthaltenen Wasseranteil.
Die TL-Streu geben hier Maximalwerte von 0,6% bei Silo- und 2,0% bei Hallenlagerung vor.
Die anhaftende Feuchte beeinflusst im Wesentlichen die Lagerfähigkeit und die weitere Verarbeitung, da Verhärtungen und Verklumpungen die Folge sein können. Darüber hinaus ist auch die Wirtschaftlichkeit zu beachten: je geringer der Anteil anhaftender Feuchte, desto größer der Anteil Streusalz.
Antibackmittel:
Ein Antibackmittel (Trennmittel) ist ein chemischer Zusatz, welcher als Lösung dem Salz in der Regel im Sprühverfahren zugefügt wird, um das Zusammenkleben der einzelnen Salzkörner zu verhindern und die Rieselfähigkeit zu gewährleisten.
Aus der Beschaffenheit bzw. Qualität des Streusalzes ergibt sich die Menge des benötigten Antibackmittels.
Nach den TL-Streu soll ein ausreichender Anteil Antibackmittel, maximal jedoch 200 mg/kg, enthalten sein.
Eine erhöhte Zugabe der Lösung kann jedoch einen negativen Einfluss auf den Feuchtegehalt haben.
hier noch ergänzende Doku:
http://www.dornseif.de/einkauf-von-streustoffen?file=tl_files/media/_pdf/Einkauf_von_Streusalz.pdf
Danke für diese aufschlussreichen Details! Was es alles gibt …
Bei „Antibackmittel“ dachte ich jedoch daran, dass mir jemand bei meinem letzten erfolglosen Versuch, einen Kuchen zu backen, selbiges hineingetan haben muss ;-)